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EDITORIAL

Papiere als Grundlage, Dialog für Veränderungen

Vielleicht habe ich mich bereits derart an den Computer gewöhnt, dass mir die Lektüre am Bildschirm besonders leicht fällt, aber ich finde den Online-Jahresbericht mit den verschiedenfarbig hinterlegten Kurztexten sehr viel angenehmer zu lesen, als einen vollständig gedruckten Text. Man sieht auf einen Blick die Vielfalt der Themen, mit denen sich die SAMW im vergangenen Jahr befasst hat und es ist allen selber überlassen, ob sie zu den einzelnen Themen mehr als diese Kurzform lesen und Hintergründe erfahren möchten.

Diese Vielfalt von Themen auf einem wissenschaftlich hohen Niveau zu bearbeiten, ist nur mit der Hilfe von unzähligen Expertinnen und Spezialisten möglich, die jedes Jahr in Arbeitsgruppen der SAMW freiwillig und unentgeltlich mitarbeiten. Es braucht aber auch ein gut funktionierendes Generalsekretariat, das all die verschiedenen Beiträge und Meinungen zu einem kohärenten Ergebnis, einem lesbaren Text verarbeitet. Bei ihnen allen – Freiwilligen und SAMW-Team – bedanke ich mich herzlich.

Wir haben bei unserer Arbeit selbstverständlich auch festgestellt, dass gute Texte alleine noch nicht zu einer Diskussion, geschweige denn zu einem Umdenken und Veränderungen führen. Wir bekommen auch nur selten direkte Feedbacks auf unsere Publikationen. So können wir zwar unsere Meinung kundtun, aber wir wissen nicht, was andere dazu denken. Deshalb haben wir uns 2019 vermehrt um einen direkten Dialog mit ganz unterschiedlichen Gruppen bemüht.

Wir konnten unser Positionspapier «Nachhaltige Entwicklung des Gesundheitssystems» mit den wichtigsten Stakeholdern in einem Workshop diskutieren und die dazugehörige Roadmap gemeinsam entwickeln. Wir waren erneut an der Gesundheitsmesse Salon Planète Santé präsent, um mit der Bevölkerung über wichtige Themen in der Medizin zu sprechen. An der Berner Fachhochschule für Gesundheit hatten wir einen spannenden Dialog mit der Jugend über Massnahmen für ein nachhaltiges Gesundheitssystem. Dabei wurde rasch klar, dass es diese Generation ist, die notwendige Veränderungen gutheissen muss, weil sie später damit leben wird.

Auch für das Führungsteam des Swiss Personalized Health Network war stets klar, dass es mit ganz verschiedenen Partnern den Dialog pflegen muss, um in dieser nationalen Initiative Fortschritte zu erzielen und mögliche Widerstände früh zu erkennen. Dazu gehörten sowohl internationale Kooperationen, wie auch das Gespräch mit den Patientenorganisationen.

Gute und lesenswerte Papiere bleiben die Grundlage, wenn wir etwas bewegen wollen. Das alleine genügt aber nicht. Wenn wir wirklich die Verbindung zwischen der Gesellschaft und der akademischen Medizin sein wollen, braucht es in Zukunft noch verstärkt den Dialog.

Daniel Scheidegger,
Präsident SAMW

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Kurzporträt der SAMW

Unsere Aktivitäten in wenigen Worten, zweisprachig (d/f) und mit den wichtigsten Links.

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Rückblick 2019

Ausschreibungen, Publikationen, Veranstaltungen – hier finden Sie unsere Tätigkeiten im Jahresverlauf.

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